Die gläserne Imkerei
Emil Schiele - Wielandstraße 11 - 89160 Dornstadt - Telefon 0171 / 1962862
Wo steht die Honigbiene
im Gefüge der Natur?


Die Bedeutung der Honigbiene als Bestäuber vieler Wild- und Kulturpflanzen ist vielfach dargelegt und wird immer wieder hervorgehoben, wenn um Anerkennung und Unterstützung für die Imkerei geworben wird. Honigbienen beeinflussen durch ihre Bestäubungstätigkeit wesentlich die Qualität vor allem landwirtschaftlicher Produkte. Dies ist richtig und soll nicht in Abrede gestellt werden. Im Folgendem möchte ich jedoch die Bedeutung der Honigbienen von einer Seite beleuchten, die uns Menschen nur wenig bewußt ist. Es wird wenig von Imkerei und Honigproduktion, ja erst recht nicht von wirtschaftlichen Aspekten der Imkerei die Rede sein. Ich möchte mit euch auf einen Streifzug durch die Welt der Bienen und der Blumen gehen und ökologische Zusammenhänge erklären.

Die Honigbiene hat zusammen mit anderen Blüten bestäubenden Insekten im Naturhaushalt eine Schlüsselposition.

Von grünen Pflanzen und bunten Blüten.

Für uns ist es selbstverständlich, daß Pflanzen grün sind und überall wachsen, wo es Wasser, Luft und Sonne gibt. Die Fähigkeit der Pflanzen aus dem "Nichts" Blätter, Wurzeln, Stängel, Blüten, Früchte oder Samen zu produzieren, beruhen auf einer zentralen chemischen Reaktion, die wir "Photosynthese" nennen.

Photosynthese:

CO/2 + Wasser + Sonnenenergie gibt in der Umwandlung = O/2 + Traubenzucker

Grüne Pflanzen besitzen in ihren Zellen eine chemische Fabrik, in der ein Stoff namens "Chlorophyll" dieses Wunder vollbringt. Sie sind in der Lage, Sonnenenergie unter Verbrauch von Kohlendioxyd (CO/2) in Traubenzucker und Sauerstoff (O/2) zu verwandeln. Aus dem Traubenzucker können die grünen Pflanzen alle Stoffe herstellen, die sie zum Leben benötigen, so z.B. die Zellulose, einen Mehrfach-Zucker, aus dem ihre Zellwände bestehen. Sauerstoff ist ein Abfallprodukt der Photosynthese, jedoch für alle Tiere und Menschen lebenswichtig.

Die Atmung

Bienen die wichtigsten Bestäuber.

Was haben die Bienen mit der Photosynthese zu tun? Bienen sind in unseren Breiten die wichtigsten Bestäuber der grünen Pflanzen. Man sagt, daß mehr als 80 % aller bei uns wachsenden Pflanzen auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen sind. Bestäubende Insekten sichern die Fortpflanzung und die Verbreitung dieser grünen Pflanzen.

Bienen fördern durch ihre Bestäubungstätigkeit artenreiche Pflanzengesellschaften!

Dort wo Bienen vorkommen oder Imkerei betrieben wird, sind die Pflanzengesellschaften vielgestaltig und artenreich. Jede Bienenart, Honigbiene sowie Wildbienen (Einsiedlerbienen und Hummeln) erfüllt in dem großen Konzert der Bestäubung ihre ganz spezielle Aufgabe und ist für unsere Umwelt unverzichtbar.

Die Produkte der Bestäubung, Samen und Früchte dienen vielen Tieren als Nahrung. Pflanzen "wollen", daß ihre Früchte gefressen werden, trägt dies doch auch zur Verbreitung ihrer Art bei. Der Eichelhäher z.B. versteckt Eicheln, um sich von ihnen im Winter zu ernähren. Wir loben seine Findigkeit, doch findet er nicht alle Eicheln wieder, so daß einige dieser Samen zu neuen Bäumen heranwachsen können. Der Star begehrt die roten, zuckersüßen Kirschen und entledigt sich der unverdaulichen Kerne fern ab vom Kirschbaum. Dieser wiederum legt Wert auf den Besuch des Stares, ersetzt der Vogel dem fest verwurzelten Baum doch die mangelnde Beweglichkeit, um neue Lebensräume erobern zu können. Nur deshalb sind Kirschen also leuchtend rot und zuckersüß. Imker, die auf die Heckscheibe ihres Autos den Aufkleber anbringen

,,
Schützt die Bienen - Bienen erhalten die Natur",

sollten sich auch diesen Aspekt des ökologischen "Bienennutzens" bewußt machen.

Ein Imker, der sich als ehrlicher Naturschützer versteht, sollte stolz darauf sein, daß seine Bienenhaltung zum Überleben so manchen Tieren und Insekten beigetragen hat. Zwar ist ein Bienenvolk, (der "Bien" genannt) potentiell unsterblich, da eine Tochter der Stockmutter den Wabenbau übernimmt und die Regentschaft über das Volk weiterführt, doch das Leben der einzelnen Biene ist unterschiedlich, die Sommerbiene bis 45 Tage (die Winterbiene 6 bis 8 Monaten). Leider gibt es immer weniger Imker und sogar bienenfreie Zonen, so daß in manchen Gebieten die Bestäubung der Obstblüten schon gefährdet ist. Die Völkerzahl ist in den letzten 10 Jahren um 25% gesunken.
Was man von einem Imker erwartet
10 Grundsätze für Imkerei und Naturschutz
Wo steht die Honigbiene
im Gefüge der Natur
Vorsicht - Unfallgefahr
in der Imkerei
Das Jahr des Imkers vom
Januar bis Dezember